22.10.2023

10 Jahre Artic Circle: 2013 gründete Islands früherer Präsident Ólafur Ragnar Grímsson die Dialog-Plattform, um die gefährdete Nordpolregion zu schützen. Heute ist die Arbeit des ehrenamtlichen Gremiums, das sich alljährlich in Reykjavík trifft, wichtiger denn je. 

Jubiläum der Arktis-Community. Vom 19. bis zum 21. Oktober 2023 fand die 10. Arctic Circle Assembly in Reykjavík statt.

Mehr als 700 Referent:innen diskutierten vom 19. bis zum 21. Oktober 2023 in den über 200 Sessions im Konferenzzentrum Harpa in Reykjavík, wie die gefährdete Nordpolregion geschützt werden kann. Es war eine Jubiläumsfeier in schwierigen Zeiten.

Gegründet wurde die Versammlung im Herbst 2013 vom früheren isländischen Präsidenten Ólafur Ragnar Grímsson (1996-2016) zusammen mit weiteren Partnern.

In diesem Jahr war das Event stärker politisch ausgerichtet als in den Vorjahren: So nahmen die Außenminister aus Norwegen, Dänemark und Island teil sowie der Präsident der UN-Klimakonferenz 2023 in Dubai (COP 28), Sultan Ahmed Al-Jaber, sowie sieben für Klimaschutz zuständige Minister aus der Nord-Region sowie Europa.

Keynote des COP 28-Präsidenten 

Sultan Ahmed Al-Jaber, zugleich Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der Vereinigten Arabischen Emirate, rief in seiner Eröffnungskeynote zu einer ambitionierten Klima-Aktion auf. „Diese Runde hat die Welt alarmiert, dass die Arktis sich vier Mal schneller erwärmt als der Rest des Planeten.“

Er lobte zudem Island für seine Pionierarbeit bei der Nutzung geothermischer Energie, um die weltweit größte Anlage für Direct Air Capture, also die Abscheidung von Kohlenstoffdioxid direkt aus der Umgebungsluft, zu bauen.

In einer Session ging es zudem um die Perspektiven der Nato in der Arktis und die britische Arktis-Politik. Im Mai 2023 war der Vorsitz des Arktischen Rates, dem offiziellen Gremium der Arktis-Politik, nach zwei herausfordernden Jahren von Russland an Norwegen übergegangen. 

Weltweit größtes Arktis-Netzwerk

• Der Arctic Circle ist das weltweit größte Netzwerk für den internationalen Dialog über die Zukunft der Arktis.
• Es handelt sich nicht um ein offizielles Gremium; dies ist der Arktische Rat.
• Mitbegründet hat die gemeinnützige Organisation Islands Ex-Präsident Grímsson.
• Das Sekretariat hat seinen Sitz in der isländischen Hauptstadt Reykjavík.
• Das Besondere: Regierungen, Organisationen, Unternehmen, Universitäten und Denkfabriken machen genauso mit wie Umweltverbände, indigene Gemeinden und ganz normale Bürgerinnen und Bürger.
• Die Versammlung findet jedes Jahr im Oktober im Konzert- und Konferenzzentrum Harpa in Islands Hauptstadt Reykjavík statt.

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