17.04.2024
Am 1. Juni 2024 wählt Island ein neues Staatsoberhaupt. Das Rennen um die Präsidentschaft wird spannend. Weit vorn liegt die bisherige Premierministerin Katrín Jakobsdóttir, die sich ein enges Rennen mit dem Politikwissenschaftler Baldur Þórhallsson liefert.
Das Rennen um die Präsidentschaft wird knapp – zumindest wenn es nach der jüngsten Umfrage geht. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Prósent für die Tageszeitung Morgunblaðið kommt Baldur Þórhallsson, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Island, auf 25,8 Prozent – dicht gefolgt von der bisherigen Premierministerin Katrín Jakobsdóttir, die bei 22,1 Prozent liegt, wie der nationale Rundfunksender RÚV jetzt berichtete.
Comedian Jón Gnarr kommt laut der Befragung auf 16,8 Prozent. In zwei Erhebungen hatte er in der vergangenen Woche zwischen 18 und 20 Prozent Unterstützung erhalten. Insgesamt kommen demnach vier Kandidaten auf mindestens zehn Prozent.
Wer bei der Wahl antreten will, muss sich auf der Website island.is registrieren und bis zum 26. April 2024 mindestens 1.500 Unterschriften sammeln. Die Regelung soll sicherstellen, dass nur ernsthafte Vorschläge zur Wahl stehen, die eine nennenswerte Zahl von Anhänger:innen im Wahlvolk finden.
Der Präsident wird direkt vom Volk für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt und kann unbegrenzt wiedergewählt werden.
06.04.2024 | © Government of Iceland
Am 1. Juni 2024 wählt Island ein neues Staatsoberhaupt. Jetzt hat auch die bisherige Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir ihren Hut in den Ring geworfen. Ihr Amt als Premierministerin und den Posten als Parteivorsitzende gibt sie auf. Mehr
Allerdings sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen. In der Erhebung National Pulse des Instituts Gallup, die der nationale Rundfunksender RÚV in der vergangenen Woche veröffentlichte, kam Katrín Jakobsdóttir noch auf 30 Prozent, während Baldur Þórhallsson bei 26 Prozent lag.
Halla Hrund Logadóttir, die Leiterin der Isländischen Energiebehörde (Orkustofnun), erzielte in der jüngsten Umfrage mit 10,6 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis. In der Vorwoche war sie nur auf vier bzw. sechs Prozent Unterstützung gekommen.
Die Unternehmerin und frühere Hauptgeschäftsführerin der Isländischen Handelskammer (Viðskiptaráð Íslands), Halla Tómasdóttir, kam in der Prósent-Erhebung auf 4,3 Prozent; in der vergangenen Woche hatte sie in zwei Umfragen noch bei sieben Prozent gelegen. Bei den Präsidentschaftswahlen 2016 landete sie mit knapp 28 Prozent auf Platz 2 hinter dem Sieger und derzeitigen Amtsinhaber Guðni Th. Jóhannesson.
Arnar Þór Jónsson, Anwalt am Obersten Gerichtshof und früherer Abgeordneter der Unabhängigkeitspartei, und Schauspielerin, Moderatorin und Produzentin Steinunn Ólína Þorsteinsdóttir kommen laut Prósent derzeit auf 2,9 Prozent. Alle anderen Bewerber:innen liegen bei unter einem Prozent.
Staatspräsident Guðni Th. Jóhannesson hatte in seiner Neujahrsansprache angekündigt, sich nicht erneut zur Wiederwahl zu stellen. Seine Amtszeit läuft am 31. Juli 2024 aus.
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