04.02.2021
Ausländische Arbeitskräfte haben in der Corona-Krise deutlich häufiger ihren Job verloren als Einheimische. Ein Viertel der Beschäftigten mit Migrationshintergrund hat Probleme, finanziell über die Runden zu kommen. Das bleibt nicht ohne Folgen.
Ausländische Beschäftigte haben in Island besonders mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen. Ein Viertel der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund habe es schwer, finanziell über die Runden zu kommen, wie Reykjavík Grapevine jetzt berichtete.
Ein Fünftel könne sich zudem unerwartete Ausgaben nicht leisten, schrieb das Online-Magazin unter Berufung auf einen Bericht des Instituts für Arbeitsmarktforschung Vörður im Auftrag der Konförderation der Isländischen Arbeiter (ASÍ).
Anfang Dezember 2020 waren demnach 51.367 ausländische Beschäftigte in Island gemeldet.
Arbeitslosigkeit unter Migrant:innen in der Krise gestiegen
Laut dem Bericht ist die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Migrationshintergrund während der Corona-Krise deutlich gestiegen. So lag die Arbeitslosenrate unter Migrant:innen bei 24%; dagegen waren nur 10,7% der Einheimischen ohne Job.
Beinahe jeder zweite Erwerbslose stammte aus dem Ausland (40%).
Die berufliche Situation hat auch Auswirkungen auf die Lebenssituation und Gesundheit der Betroffenen, wie der Bericht zeigt.
So lebten Zuwanderer seltener in den eigenen vier Wänden. Während nur 34,9% der Migrant:innen über Wohneigentum verfügen, ist der Anteil unter Isländer:innen mehr als doppelt so hoch (77,4%). So lebt jede/r zweite Zugewanderte zur Miete; bei den Einheimischen sind es hingegen nur 11,1%.
Die prekäre Arbeitssituation gefährdet laut dem Bericht auch die mentale Gesundheit der Migrant:innen. Sie sind demnach anfälliger für psychische Erkrankungen als Menschen ohne ausländische Wurzeln.
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