29.10.2020
Seit fast genau einem Jahr ist María Erla Marelsdóttir Islands Botschafterin in Deutschland. Die 50-jährige Juristin aus Reykjavík ist die erste Frau auf diesem Posten. Nun besuchte die Botschafterin erstmals die Seestadt Bremerhaven - und natürlich auch die DIG.
Es war ein Wiedersehen nach langer Zeit. „Es ist schön, wieder hier zu sein“, schrieb María Erla Marelsdóttir am Dienstag ins Goldene Buch der Stadt.
22 Jahre sind vergangen, seit sie das letzte Mal in Bremerhaven war – damals als Besucherin, heute als Botschafterin Islands.
Auf dem Programm: Gespräche im Stadthaus, bei bremenports, der BIS und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) – und natürlich ein Treffen mit den Mitgliedern der Deutsch-Isländischen Gesellschaft.
Die Beziehungen zwischen Island und der Seestadt sind traditionell eng. Im Bremerhavener Fischereihafen wird dies besonders deutlich. Viele kleine Firmen, aber auch große Unternehmen verarbeiten dort Fisch aus Island. Mehr als 90% des Rotbarsches und große Teile des Seelachses stammen aus isländischen Fängen. Beim Besuch ansässiger Betriebe ging es um aktuelle Themen der Fischereipolitik.
Kein Schiff ohne Hafen – deshalb setzen die Hafenmanager von bremenports auf das Projekt Finnafjörður. Im äußersten Nordosten Islands planen sie gemeinsam mit isländischen Partnern einen Tiefwasserhafen. In naher Zukunft wird die Nordwestpassage eisfrei sein. Das, so Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz gegenüber Radio Bremen, eröffne ganz neue Verkehrswege. Über den Stand der Planungen informierte sich Botschafterin Marelsdóttir.
Das Meereis in der Arktis beschäftigt auch die Wissenschaft. Mitte Oktober ist das Forschungsschiff Polarstern nach 389 Tagen von seiner Arktis-Expedition in den Heimathafen Bremerhaven zurückgekehrt. Für Island, das derzeit den Vorsitz des Arktischen Rates innehat, ist das Thema von besonderer Bedeutung, wie Botschafterin Marelsdóttir betonte. Beim Besuch im AWI gab es Informationen aus erster Hand.
Höhepunkt für alle Island-Fans in der Seestadt war dann natürlich der Abendempfang der DIG, bei dem die Botschafterin den Vereinsmitgliedern von der aktuellen Situation ihres Landes in Corona-Zeiten sowie der wirtschaftlichen Entwicklung berichtete. Fischerei, Digitalisierung und Wasserstoff waren nur einige Themen der angeregten Diskussion.
Kurz - zwei Tage vollgepackt mit Informationen und einmal mehr die Erkenntnis: In Bremerhaven steckt jede Menge Island!
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