27.09.2021

Bei den Parlamentswahlen in Island konnte die Regierungskoalition unter Premierministerin Katrín Jakobsdóttir allen Unkenrufen zum Trotz ihre Mehrheit behaupten. Doch die Kräfteverhältnisse zwischen den ungleichen Partnern haben sich deutlich verschoben.

Bei der Parlamentswahl in Island hat das Links-Rechts-Bündnis unter Premierministerin Katrín Jakobsdóttir wider Erwarten seine Mehrheit im AlÞing verteidigt.

Das Bündnis aus Links-Grüner Bewegung, Unabhängigkeits- und Fortschrittspartei konnte bei der Abstimmung an diesem Samstag sogar zwei Sitze hinzugewinnen.  

Doch die Kräfteverhältnisse innerhalb der Koalition haben sich mit diesem Wahlergebnis verschoben. 

Denn obgleich die Regierungschefin in der Bevölkerung beliebt ist, musste ihre Partei deutliche Verluste von 4% hinnehmen und liegt nun nur noch bei 12,6%. 

Jakobsdóttir zeigte sich in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis dennoch zufrieden: "Es ist ein sehr gutes Ergebnis, denn es war eine sehr ereignisreiche Amtszeit. (...) Ich habe die Regierung geleitet, die erste Drei-Parteien-Koalition, wir haben die Amtszeit überstanden und die Mehrheit gehalten." 

Wahlsieger sind die bürgerlichen Parteien

Wahlsieger ist die konservative Unabhängigkeitspartei, die auf 24,4% der Stimmen kommt. Sie ist damit die stärkste Kraft im isländischen Parlament.

Auch die Fortschrittspartei konnte ihr Ergebnis gegenüber 2017 deutlich steigern: Für die liberal-konservative Partei stimmten 17,3% der Wählerinnen und Wähler.

Vor der Wahl hatten die drei Regierungspartner deutlich gemacht, dass sie ihre Zusammenarbeit im Falle eines Wahlsieges fortsetzen wollen. Doch nun haben sich die Vorzeichen geändert und es muss sich zeigen, wie sich die neuen Kräfteverhältnisse zwischen den Parteien auswirken.

Offen ist, ob die Vorsitzende der Links-Grüne Bewegung angesichts der klaren Stimmenverluste erneut den Auftrag zur Regierungsbildung erhält.

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