29.04.2021

Langer Weg zur Klimaneutralität

In den Jahren 2018 und 2019 konnte Island den Ausstoß von Treibhausgasen um 2% verringern. Eine weitere Etappe auf dem Weg zu dem ehrgeizigen Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden. Doch bis dahin gibt es im kleinen Inselstaat noch eine Menge zu tun.  

 

Straße am Wasser, die zu Bergen führt. Bild von Ludovic Chalet auf Pixabay.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität: Island hat ehrgeizige Ziele. © Ludovic Chalet auf Pixabay.

 

In den Jahren 2018 und 2019 sind die Treibhausgasemissionen in Island laut Reykjavík Grapevine um 2% zurückgegangen. Dies sei der stärkste Rückgang seit 2012, berichtete das Online-Magazin jetzt unter Berufung auf die Tageszeitung Fréttablaðið

 

Wie aus Islands jährlichem Länderbericht an das UN-Klimasekretariat (National Inventory Report, NIR) hervorgehe, sind die THG-Emissionen von 2005 bis 2019 um 8% gesunken.

 

Anzurechnen sind jedoch zusätzliche Emissionen aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten an Dritte im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS). Neben Liechtenstein und Norwegen beteiligt sich auch Island am EU-ETS

 

Rückgang der Emissionen um 23% seit 1990

 

Im Vergleich zum internationalen Referenzjahr 1990 seien die isländischen Emissionen um 23% zurückgegangen, so Reykjavík Grapevine

 

Islands Umweltminister Guðmundur Ingi Guðbrandsson sprach von „sehr erfreulichen Nachrichten“. „Das zeigt, dass die in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahmen nachweislich zu einem Rückgang geführt haben.“

 

Der Stillstand sei überwunden. „Das beweist aus meiner Sicht, dass sich unser Handeln und der Einstellungswandel allmählich auszahlen."

  • Der Straßentransport verzeichnet laut dem Bericht mit 33% den höchsten Anteil der isländischen Emissionen.
  • Der Ölverbrauch von Fischereischiffen liegt bei 18%,
  • gefolgt von Emissionen aus Kühlsystemen (7%) sowie
  • Mülldeponien (6%).

Im Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 hat sich Island dazu verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 29% zu senken.

 

Im September 2018 legte die Regierung einen nationalen Aktionsplan zum Klimawandel vor – den Climate Change Action Plan. Er sieht vor, dass Island bis 2040 klimaneutral ist. Von diesem Zeitpunkt an sollen nicht mehr klimaschädliche Treibhausgase erzeugt werden, als sich der Atmosphäre zugleich entziehen lassen.  

 

Im Oktober 2020 wurde der Aktionsplan fortgeschrieben.

  • Er umfasst nun 48 Maßnahmen,
  • und das Klimaziel für 2030 wurde auf 35% angehoben.
  • Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Transportbereich sowie Landnutzung und Forstwirtschaft.

Zwar ist Island Vorreiter in Europa, wenn es um erneuerbare Energien geht. So werden Strom und Wärme zu 100% aus Wasserkraft und Geothermie produziert – dank heißer Dämpfe und heißem Wasser aus vulkanischen Erdschichten.

 

Aber mit Klimaschutz hatte das bisher wenig zu tun – vielmehr ging es darum, Kosten und Energie-Importe zu verringern. Denn rund 70% des erzeugten Stroms werden von der Schwerindustrie verbraucht, vor allem um Aluminium herzustellen. 


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