20.05.2021

Vulkan in Island zu verkaufen

Sie suchen nach einer interessanten Immobilie? Islands neuester Hotspot steht zum Verkauf – Vulkan Fagradalsfjall inklusive. Zum Kaufpreis halten sich die Besitzer jedoch bedeckt – und auch die Regierung hat bei dem Geschäft ein Wort mitzureden. 

 

Vulkan Fagradalsfjall auf Island. © Toby Elliot auf Unsplash.
Vulkan Fagradalsfjall auf Island. © Toby Elliot auf Unsplash.

 

Vulkan gesucht? Wir hätten da einen heißen Tipp für Sie: Islands neuester Hotspot Fagradalsfjall ist zu verkaufen.

 

Die Immobilie mit dem sprechenden Namen Hraun (deutsch: Lava) umfasst rund 60 Quadratkilometer Land, auf dem Islands derzeit bekanntester Vulkan liegt. Und so ist das Grundstück auf der Halbinsel Reykjanes 7 Kilometer östlich des Hafenstädtchens Grindavík unversehens zum heißesten Kaufobjekt auf der Insel geworden.

 

Die Eigentümergemeinschaft Landeigendafélag Hraun, der rund 20 Personen angehören, hat bereits mehrere Offerten erhalten und ist laut Online-Zeitung Vísir nicht grundsätzlich abgeneigt.

 

Der letzte Vulkanausbruch in der Gegend liegt rund 800 Jahre zurück. Kein Wunder, dass die Landbesitzer von dem neu entfachten Interesse an ihrem eher kargen Boden überrascht sind. „Früher hatten wir in zwei, drei Jahren vielleicht eine einzige Anfrage, ob das Land zum Verkauf stehe“, zitiert die Neue Zürcher Zeitung den Sprecher der Eigentümergemeinschaft, Sigurður Guðjón Gíslason. „Doch jetzt kommen mehrere pro Woche.“

 

Darunter seien Immobilienmakler und Privatpersonen, die sich allerdings zu ihren Plänen bedeckt hielten. Die Eigentümer vermuten daher, dass Investoren dahinterstecken könnten.

 

Kaufpreis unbekannt 

 

Bedeckt hält sich auch Gíslason – wenn es nämlich um den Preis für Islands heißeste Immobilie geht. Das Land werde derzeit begutachtet.

 

Das Medienspektakel um den Vulkan dürfte den Preis hochtreiben. Schließlich wurden schon mehr als 100.000 Schaulustige an der Ausbruchsstelle gesichtet, und es kommen täglich mehr.

 

Das explodierende Kaufinteresse hat nun auch Islands Regierung auf den Plan gerufen. Sie will das vulkanische Gebiet nicht etwa kaufen, sondern dafür sorgen, dass es auch künftig für Tourist:innen offen bleibt – und argumentiert mit dem sog. Jedermannsrecht.

 

Demnach muss Land für die Öffentlichkeit zugänglich sein, wenn es nicht bebaut oder anderweitig genutzt wird oder besonderem Naturschutz untersteht.

 

Pläne für Infrastrukturkonzept

 

Erste Planungen der Regierung für ein Zukunftskonzept laufen, Parkplätze, Wächter und Toilettenhäuschen inklusive. Um das Gelände sicherer zu machen, sind auch Überwachungskameras und Messgeräte vorgesehen.

 

Wer für die Kosten aufkommt, wäre dann noch zu klären. Staatliches Geld werde jedenfalls nur fließen, wenn die privaten Landbesitzer das Besuchsrecht der Öffentlichkeit respektierten, gab Premierministerin Katrín Jakobsdóttir bereits unmissverständlich zu verstehen.

 

Könnte also eine teure Angelegenheit werden. Sagen Sie später bitte nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt.


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