03.08.2021
Bei der Parlamentswahl am 25. September 2021 könnte die derzeitige Regierungskoalition ihre Mehrheit verlieren. Doch die Links-Grüne Bewegung von Premierministerin Katrín Jakobsdóttir wird wohl auch künftig eine Schlüsselrolle in Islands Politik spielen.
Nach einer neuen Umfrage des Instituts Maskína würde die aktuelle Regierungskoalition ihre Mehrheit bei der Wahl am 25. September 2021 verlieren. Dies berichtete das Online-Magazin Reykjavík Grapevine jetzt unter Berufung auf die Nachrichten-Website Vísir.
Demnach wäre ein Drei-Parteien-Bündnis nach derzeitigem Stand nicht möglich.
Die Unabhängigkeitspartei, die bei den letzten Wahlen im Jahr 2017 mit 25,2% stärkste politische Kraft war, käme derzeit auf 20,7%. Sie könnte damit auf 14 Sitze im AlÞing, dem isländischen Parlament, hoffen.
Der Links-Grünen-Bewegung von Premierministerin Katrín Jakobsdóttir würden laut der Umfrage 15% der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme geben (2017: 16,9%); sie käme demnach auf neun Sitze. Die Fortschrittspartei könnte mit 9,9% der Stimmen rechnen (2017: 10,7%) und erhielte sieben Sitze.
Regierungsparteien verpassen Mehrheit
Damit kämen die drei derzeitigen Regierungsparteien nur noch auf 30 der insgesamt 63 Sitze (bislang: 35 Sitze).
Dagegen können sich die anderen Parteien in den Umfragen verbessern. Die 2017 neu gegründete Sozialdemokratische Partei Islands, die derzeit nicht im Parlament vertreten ist, kommt demnach auf 13,7%. Sie liegt damit vor den aktuell im AlÞing vertretenen Oppositionsparteien.
Die Piraten könnten mit 12,7% der Stimmen rechnen (2017: 9,2%), die Reformpartei mit 12,3% (2017: 6,7%).
Die Zentrumspartei käme nur noch auf 5,5% der Stimmen (2017: 10,9%) und die Volkspartei auf 4,2% (2017: 6,9%); sie wäre damit künftig nicht mehr im Parlament vertreten. Die Sozialisten kämen laut der Umfrage auf 6,3%.
5 mögliche Koalitionen
Damit wären laut Reykjavík Grapevine die folgenden fünf Koalitionen möglich:
Die Übersicht zeigt, dass der Links-Grünen-Bewegung nach derzeitigem Stand eine Schlüsselrolle zukäme. Sie wäre an jeder der möglichen Koalitionen beteiligt.
Hingegen wäre die Unabhängigkeitspartei zwar erneut stärkste politische Kraft; für eine Regierungsbildung würde sie aber nicht mehr zwingend gebraucht.
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