14.10.2021

Flagge zeigen für die Arktis

Die Arktis ist bedroht wie nie zuvor. Beim Arctic Circle diskutieren Bürger:innen mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden darüber, wie die Region besser geschützt werden kann. Dem Event in Reykjavík kommt in diesem Jahr eine ganz besondere Rolle zu. 

 

Fahnen des "Arctic Circle" wehen vor dem Konzert- und Konferenzzentrum Harpa in Reykjavík. Bild von Arctic Circle.
Der Arctic Circle findet im Konzert- und Konferenzzentrum Harpa in Reykjavík statt. Alle Bilder © Arctic Circle.

 

Mehr als 400 Redner:innen, über 100 Veranstaltungen, rund 1.200 Teilnehmende aus mehr als 50 Ländern – die Versammlung des Artic Circle ist das internationale Event zur Arktis.

 

In diesem Jahr findet die Veranstaltung wieder live statt. Vom 14. bis zum 17. Oktober 2021 diskutieren im Konzert- und Konferenzzentrum Harpa in Reykjavík Gäste aus aller Welt über die Zukunft der gefährdeten Nordpolregion.

 

Zur Eröffnung sprachen an diesem Freitag der Vorsitzende des Arctic Circle, Islands Ex-Präsident Ólafur Ragnar Grímsson (1996-2016), sowie die (alte und voraussichtlich neue) isländische Premierministerin Katrín Jakobsdóttir.

 

Weltweit größtes Arktis-Netzwerk

 

Der Arctic Circle ist das weltweit größte Netzwerk für den internationalen Dialog über die Zukunft der Arktis.

  • Mitbegründet hat die gemeinnützige Organisation Islands Ex-Präsident Grímsson.
  • Das Sekretariat hat seinen Sitz in der isländischen Hauptstadt Reykjavík.
  • Das Besondere: Regierungen, Organisationen, Unternehmen, Universitäten und Denkfabriken machen genauso mit wie Umweltverbände, indigene Gemeinden und ganz normale Bürgerinnen und Bürger.
  • Die Versammlung findet jedes Jahr im Oktober im Konzert- und Konferenzzentrum Harpa statt.

Zu besprechen gibt es in diesem Jahr eine ganze Menge. Auf dem Programm stehen unter anderem die neue Arktis-Strategie der USA, Russlands Vorsitz im Arktischen Rat, dem wichtigsten zwischenstaatlichen Forum für die Region, sowie die europäische Arktis-Politik.

 

Wenige Wochen vor der UN-Klimakonferenz im November in Glasgow (Schottland) wird es zudem darum gehen, ein Signal für die Zukunft der Arktis zu setzen.

 

Erst am Mittwoch hatte die Europäische Union einen Stopp der Öl- und Gasförderung in der sensiblen Region gefordert. Allerdings ist der Einfluss der EU in der Arktis bislang sehr begrenzt, ist sie doch kein Mitglied im Arktischen Rat. Dem wichtigen Gremium gehören neben Russland, Kanada und den USA die fünf nordischen Länder an.

 

 

Island hatte bis Mai 2021 den alle zwei Jahre wechselnden Ratsvorsitz inne und setzte sich – allen Widerständen der großen Mitgliedstaaten zum Trotz – unter Premierministerin Jakobsdóttir von der Links-Grünen Bewegung unbeirrt für einen besseren Schutz der Arktis vor Klimawandel und Meeresverschmutzung ein.

 

Auch deshalb kommt dem Arctic Circle in Reykjavík in diesem Jahr eine besondere Rolle zu. Denn er bietet die Chance, das Erreichte zu untermauern und neue, ehrgeizige Ziele zu formulieren.

 

Mit dem Übergang des Ratsvorsitzes an Russland, so fürchten viele Fachleute, drohe ein Rückschritt. Moskau werde seine  herausgehobene Position vor allem dafür nutzen, eigene strategische Interessen in der Region durchzusetzen.

 

Die Arktis-Region ist vom Klimawandel besonders betroffen. Bereits heute erwärmt sie sich drei Mal so rasch wie andere Teile der Erde. Große Eisflächen sind schon verloren gegangen; im September meldete das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (AWI) neue Negativrekorde. 

 

 

Website des Arctic Circle

 

 

Download
Programm der Arctic Circle Assembley 2021
Programm_Arctic Circle 2021.pdf
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