17.09.2023
Islands First Lady Eliza Reid hat ein spannendes Buch über die Frage geschrieben, weshalb der Inselstaat beim Thema Gleichberechtigung besser abschneidet als viele andere Länder. Jetzt stellte sie das Buch in den Nordischen Botschaften in Berlin vor.
Eliza Reid ist Journalistin, Lektorin und Mitbegründerin des jährlichen Iceland Writers Retreat – und seit 2016 Islands First Lady.
Eine Rolle, die die in Kanada geborene Präsidentengattin nutzt, um sich für ihr Herzensthema einzusetzen: die Gleichberechtigung von Frauen. Für ihr jetzt im Btb Verlag auf Deutsch erschienenes Buch Das Geheimnis der Sprakkar hat sie 40 Frauen im ganzen Land besucht, darunter eine Bäuerin, eine Seefrau, eine Rapperin und eine Sex-Beraterin. Außergewöhnliche Frauen – denn nichts anderes bedeutet das alte isländische Wort Sprakkar.
Herausgekommen ist ein spannendes Länder-Porträt, das Islands First Lady in dieser Woche in Berlin vorstellte. Im Felleshus der Nordischen Botschaften sprach sie mit Spiegel-Journalistin Susanne Weingarten über Isländische Frauen und wie sie die Welt verändern, wie der Untertitel des Buches lautet.
Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen als Zugezogene geht sie darin der Frage nach, was Island anders macht als andere Länder – steht es doch seit nunmehr 14 Jahren an der Spitze des Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums.
© Botschaft von Island (1), DIG (2 und 3)
Das Buch lebt von persönlichen Erfahrungen – Reids eigenen und denen der Frauen, mit denen sie spricht. Aber es beschränkt sich nicht auf den privaten Bereich, sondern nimmt auch gesellschaftliche Faktoren in den Blick.
Eliza Reid beleuchtet unterschiedliche Bereiche – Wirtschaft, Kultur, Politik, Medien – und beschreibt, was Island so besonders macht – dabei verschweigt sie nicht, dass es auch in Island noch viel zu tun gibt. Entstanden ist so ein ungewöhnliches Gesellschaftsporträt, das die weniger positiven Aspekte nicht ausspart.
Auch bei der Veranstaltung in Berlin nimmt die First Lady kein Blatt vor den Mund. Eliza Reid ist es gewohnt, vor Menschen zu sprechen, und sie ist um keine Antwort verlegen.
Den Mund aufmachen, die eigenen Zweifel überwinden – das will Eliza Reid Frauen mit auf den Weg geben. Dies sei etwas, das sie in der Zeit als First Lady gelernt habe: ihren Teil dazu beitragen, Dinge anzustoßen.
Ein Handbuch für Präsidentengattinnen gebe es nicht, räumt sie im Gespräch mit der Moderatorin ein. Doch es scheint nicht so, als würde sie dies bedauern.