23.09.2021
In Reykjavík soll eine Skulptur daran erinnern, warum wir das Meer brauchen – und wie gefährdet das sensible Ökosystem durch Menschenhand ist. Entstanden ist das Kunstwerk unter Mitwirkung von Schriftsteller und Umweltaktivist Andri Snær Magnason.
Island und die See – das gehört einfach zusammen. Kein Wunder, dass es auf der Insel 65 Wörter für Meer gibt. Zu finden sind sie auf der jetzt aufgestellten Skulptur Sjávarmál im Westen der Hauptstadt Reykjavík.
Das heißt Sprache des Meeres, aber auch Meeresspiegel – und ist deshalb ein besonders passender Name für das Kunstwerk. Denn die Plastik soll daran erinnern, wie wichtig das sensible Ökosystem für die Menschen ist – gerade auf der kleinen Nordatlantikinsel.
Eine Jury hat das Kunstobjekt unter 70 Einreichungen ausgewählt, wie das Online-Magazin Reykjavík Grapevine jetzt unter Berufung auf die Tageszeitung Morgunblaðið berichtete.
Die Skulptur erinnere „an unsere 1000 Jahre alte Beziehung zum Meer“, so das Komitee in seiner Begründung – und diese verändere sich gerade dramatisch.
Gestaltet wurde die Plastik von Baldur Helgi Snorrason und David Hugo Cabo in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Andri Snær Magnason.
Magnason, einer der erfolgreichsten isländischen Autoren (u.a. Wasser und Zeit), engagiert sich auch als Umweltaktivist und hat bereits die Inschrift auf der Gedenkplatte für den 2014 für tot erklärten Gletscher Okjökull verfasst. Screenshot: facebook
Die jetzt errichtete Skulptur befindet sich an der Straße Eiðsgrandi in unmittelbarer Nähe zum Wasser.
Auf der dem Meer zugewandten Seite nimmt eine Vertiefung Meeresgeräusche auf und wirft sie als Echo zurück.
Auf der Rückseite des Steins ist eine Inschrift eingraviert. Gelinge es nicht, die aktuelle Entwicklung zu stoppen, werde sich der pH-Wert der Meere im Laufe einer Generation stärker verändern als in den vergangenen 50 Millionen Jahren, ist dort zu lesen.
65 Wörter – eine Botschaft: Das Meer braucht uns, wir brauchen das Meer.
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