30.05.2024

Kopf-an-Kopf-Rennen um Präsidentschaft

Endspurt bei den Präsidentschaftswahlen am 1. Juni 2024 in Island: Im Rennen um das höchste Amt im Staat zeichnet sich eine denkbar knappe Entscheidung ab. Laut der jüngsten Umfrage können sich drei Kandidatinnen Hoffnungen auf den Posten machen. 

 

Roter Stift vor Wahlkreuz auf Papier. Bild von Leopictures auf Pixabay.
Kopf-an-Kopf-Rennen bei Präsidentschaftswahlen erwartet. © Leopictures auf Pixabay.

Bei den Präsidentschaftswahlen am 1. Juni 2024 in Island zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Nach der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Prósenta liegen drei Kandidatinnen in der Gunst der Wählerinnen und Wähler beinahe gleichauf, wie mehrere isländische Medien berichteten.

 

Demnach kommt Halla Hrund Logadóttir, die Leiterin der Isländischen Energiebehörde (Orkustofnun), auf 21 Prozent der Stimmen. An zweiter Stelle folgt Halla Tómasdóttir, Unternehmerin und frühere Hauptgeschäftsführerin der Isländischen Handelskammer (Viðskiptaráð Íslands), mit 20,2 Prozent. Die bisherige Premierministerin Katrín Jakobsdóttir kommt laut der Umfrage auf 20,1 Prozent.

 

Die Zustimmung für die frühere Vorsitzende der Links-Grünen Bewegung ist gegenüber der Vorwoche leicht gesunken, während ihre beiden Konkurrentinnen sich etwas verbessern konnten, berichtete der nationale Rundfunksender RÚV auf seiner Website.

 

Allerdings wird der Unterschied zwischen den drei Bestplatzierten von Wahlforschenden als statistisch nicht signifikant eingestuft. Bei der Wahl an diesem Samstag dürften daher wenige Stimmen ausschlaggebend sein.

 

Laut der Umfrage liegt Baldur Þórhallsson, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Island (16,9%), an vierter Stelle, gefolgt von dem Comedian und früheren Bürgermeister von Reykjavík, Jón Gnarr (11,4%), sowie Arnar Þór Jónsson (6,4%), Anwalt am Obersten Gerichtshof und früherer Abgeordneter der Unabhängigkeitspartei.

29.05.2024 | © Sigurgeir Sigurjónsson

Am 1. Juni 2024 wählt Island einen neuen Präsidenten. Amtsinhaber Guðni Th. Jóhannesson tritt nicht mehr an. Viele werden den Abschied bedauern. Denn der Quereinsteiger hat sich in den vergangenen Jahren jede Menge Respekt erarbeitet. Mehr


Schauspielerin und Moderatorin Steinunn Ólína Þorsteinsdóttir kommt nach den Berichten auf 1,5 Prozent der Stimmen; alle anderen Bewerber:innen liegen bei Zustimmungswerten von unter 1 Prozent.

 

Danach gefragt, wer die größten Chancen auf einen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen hat, fällt das Bild allerdings deutlich anders aus:

 

Beinahe die Hälfte der Befragten ist überzeugt, dass die frühere Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir das Rennen machen wird (45%). Die bisherige Leiterin der Energiebehörde, Halla Hrund Logadóttir, wurde von rund 20 Prozent der Befragten genannt, Unternehmerin Halla Tómasdóttir von rund 15 Prozent.

 

An der Umfrage von Prósent, die vom 21. bis zum 26. Mai 2024 stattfand, beteiligten sich 1.622 Personen.

 

Staatspräsident Guðni Th. Jóhannesson hatte in seiner Neujahrsansprache angekündigt, sich nicht erneut zur Wiederwahl zu stellen. Die Amtszeit des parteilosen Historikers läuft am 31. Juli 2024 aus.

 

Politische Beobachter:innen hatten bereits unmittelbar nach seiner Ankündigung gemutmaßt, dass Katrín Jakobsdóttir ihre bisherige Posten als Regierungs- und Parteichefin aufgeben und sich um das Amt des Staatsoberhaupts bewerben wird.


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