08.10.2023

In seinem Ensemblefilm Fearless Flyers – Fliegen für Anfänger lässt der isländische Regisseur Hafsteinn Gunnar Sigurðsson ein Grüppchen Flugangst-Geplagter in Island stranden. Beim Zwangsstopp im Wellnesshotel gibt es ungeahnte neue Turbulenzen. 

Architektin Sarah leidet an Flugangst. Weil sie mit ihrem neuen Freund und dessen Tochter in Urlaub fliegen will, bucht sie ein Anti-Flugangst-Seminar.

Doch bei der Abschlussprüfung – einem dreistündigen Flug von London nach Island und zurück –kommt es, wie sollte es anders sein, zu Turbulenzen und die Gruppe muss auf der Nordatlantikinsel einen ungeplanten Zwangstopp einlegen.

Mit einem überforderten Kursleiter und einem bunten Haufen von Leidensgenoss:innen findet sich Sarah (Lydia Leonard, bekannt u.a. aus der Krimireihe Whitechapel und der Netflix-Serie The Crown) im Luxushotel wieder. Allein, aus furchtlosen Fliegern – wie der Filmtitel nahelegt – besteht die gestresste Truppe nicht.

Fotos: © 2023 Netop Films / Brynjar Snaer Thrastarson.

Zu den Prüflingen gehören neben Sarah der Kriegsveteran und Buchautor Edward, dem eine Lesetour durch Europa ins Haus steht (Timothy Spall, bekannt u.a. aus den Harry Potter-Filmen) sowie Fotograf Alfons (Sverrir Páll Guðnason – bekannt aus Mankells Wallander), der seine Influencerin-Freundin Coco (Ella Rumpf – Gut gegen Nordwind und Lindenberg! Mach Dein Ding) auf ihren Trips regelmäßig für Social Media-Accounts ablichten muss und die Flüge nur mit jeder Menge Alkohol übersteht.

Die Wartezeit auf Island schlägt die kleine Schicksalsgemeinschaft zwischen Hotelbar und Dampfbad tot, und das führt erst recht zu Problemen, etwa wenn Kriegsveteran Edward versucht, dem Chaos mit Militärstrategien zu begegnen. Da wird die Flugangst beinahe zum Nebenschauplatz.

Regie führte Hafsteinn Gunnar Sigurðsson, der ist bekannt für die Tragikomödie Under the Tree über das Leben in einer isländischen Vorstadt und Paris des Nordens (París Norðursins) über einen Vater-Sohn-Konflikt.

Auch in seinem neuesten Ensemblefilm nimmt er gesellschaftliche Konflikte in den Blick – auch wenn er dabei zuweilen tief in die Stereotypen-Kiste greift. Am Ende zeigt sich, dass es nur gemeinsam gelingt, abzuheben – auch wenn Menschen mit Flugangst nach dem Filmbesuch wohl kein Anti-Angst-Seminar buchen dürften.