12.10.2021
In Island ein Haus oder eine Wohnung zu finden, kann teuer werden. Das hat jetzt eine Studie des europäischen Statistikamtes bestätigt. In kaum einem anderen Land sind Immobilienpreise und Mietkosten seit 2010 so stark gestiegen wie auf der kleinen Insel.
Wohnen ist in Island besonders teuer. Das zeigt eine neue Studie von Eurostat, dem Statistikamt der Europäischen Union (EU). Demnach sind die isländischen Immobilienpreise seit 2010 so stark gestiegen wie in kaum einem anderen Land in Europa (EU und EFTA-Raum).
So lagen die Preise für Immobilien in Island im ersten Quartal 2021 um mehr als 140% höher als noch vor zehn Jahren; auch die Mietkosten stiegen in diesem Zeitraum um beinahe 70%.
Nur in Estland mussten die Menschen ähnlich viel Geld für ein Haus hinblättern (+130%); bei den Mietkosten war der Preisanstieg in dem baltischen Staat sogar doppelt so hoch wie in Island (+140%), und auch im Nachbarland Litauen gingen die Mietpreise durch die Decke (+110%).
Einen satten Preisanstieg von mehr als 100% gegenüber 2010 mussten auch Hauskäufer in Luxemburg und Ungarn hinnehmen.
Island hat hohe Eigentumsquote
Deutlicher entspannter ist der Immobilienmarkt in den anderen nordischen Ländern: In Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden stiegen die Mietpreise nur um rund ein Drittel (+20 bis +30%) – was dem europäischen Durchschnitt entspricht (+35%).
Ein Großteil der isländischen Bevölkerung lebt in Eigentumswohnungen (80%). Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Eigentumsquote nur 47%.
Wohneigentum wird in Island staatlich gefördert, und auch die nach Mitgliedern und Stimmenanteil größte Partei des Landes, die konservative Unabhängigkeitspartei, hat das Thema in den Mittelpunkt ihres Wahlprogramms gestellt. Mit Erfolg, wie der Ausgang der Parlamentswahlen Ende September gezeigt hat. Die Konservativen wurden erneut stärkste Kraft.
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