20.03.2022
Der 20. März ist der internationale Tag des Glücks, und Island kann sich heute besonders glücklich schätzen. Denn im Weltglücksreport 2022 rückt es auf Platz 3 vor. Doch Fachleute warnen vor einem Trugschluss: Auch in den glücklichsten Ländern sind nicht alle froh.
Glückspilz Island: Im Weltglücksreport 2022 landet es dieses Mal auf Rang 3. Damit ist dem Inselstaat geglückt, wovon Deutschland nur träumen kann: Es rückte in der Glücksliste der Vereinten Nationen um einen Platz nach oben. Noch glücklicher sind die Menschen nur in Finnland und Dänemark.
Happy sein können auch die Schweiz und die Niederlande, die ebenfalls zu den TOP 5 gehören. Weniger Glück hatte Deutschland, das es nicht einmal unter die ersten Zehn geschafft hat und im Vergleich zum Vorjahr sogar um einen Rang abrutschte (auf Platz 14).
Seit 2012 veröffentlichen die Vereinten Nationen den Report jedes Jahr am 20. März, dem internationalen Tag des Glücks. Für den diesjährigen Jubiläumsbericht untersuchten Fachleute aus den USA erneut mehr als 150 Länder auf der ganzen Welt.
Bei der Suche nach den glücklichsten Menschen stützten sie sich auf statistische Daten wie Wirtschaftsleistung und Lebenserwartung sowie auf Umfragen des Meinungsforschungsinstitutes Gallup, das z.B. nach Gesundheit und sozialen Beziehungen gefragt hat, aber auch nach Gefühlen wie Freude oder Traurigkeit.
Nicht alle sind glücklich
Nicht zufrieden sein dürften Egon Dejonckheere und sein Team von der Katholischen Universität Löwen in Belgien. Erst im Februar hatten sie in der Fachzeitschrift Scientific Reports berichtet, dass in den glücklichsten Ländern nicht automatisch alle Menschen glücklich seien.
Im Gegenteil: Das Leben dort erzeuge einen gesellschaftlichen Druck, dem nicht alle gewachsen seien. Denn wenn Fröhlichkeit und Glück im sozialen Umfeld so wichtig seien, werden Niedergeschlagenheit und schlechte Laune schnell als persönliches Versagen empfunden. Für ihre Studie haben die belgischen Forschenden 7.443 Menschen aus 40 Ländern nach ihrem Befinden und ihrer Lebenszufriedenheit befragt.
Geht es nach Dejonckheere und seinem Team, gilt es für die Zukunft zu überdenken, wie nationales Wohlbefinden gemessen wird. Schließlich gehe es im Leben nicht nur um positive Gefühle, sondern auch darum, gut mit negativen Emotionen umgehen zu können.
Zum Glück hat sich in der Pandemie einmal mehr gezeigt, dass aus einer Krise auch Gutes erwachsen kann: So bemerkten die Autor:innen der UN-Glücksstudie in der Corona-Zeit einen deutlichen Anstieg von sog. freundlichen Handlungen: „Die Hilfe für Fremde, Freiwilligenarbeit und Spenden waren im Jahr 2021 in allen Teilen der Welt stark gestiegen.“
Die Werte lagen demnach um fast 25% höher als vor Beginn der Epidemie. Das zeige, dass Menschen in Notzeiten mit Empathie reagierten und anderen in Not helfen würden.
Eine Nachricht, die Hoffnung macht. Denn der UN-Report zeigt eben auch, dass Menschen es nicht überall auf der Welt so gut haben wie die Glückspilze im Norden.
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