27.12.2024

Das Wort des Jahres spiegelt wider, was die Menschen im Land bewegt. Das ist in Island nicht anders als bei uns. Doch während in Deutschland die Politik die Gemüter erregt, beschäftigen den hohen Norden andere Themen. Es gibt sogar einen gleichnamigen Beruf.  

Ampel ist in Deutschland 2024 das Wort des Jahres. Schließlich hat das gescheiterte Regierungsbündnis viele Gemüter erregt. In Island hat das Rennen nicht ein Begriff aus der Politik gemacht, obwohl diese auch im Inselstaat einigen Anlass böte. Der isländische Begriff des Jahres 2024 lautet Lava kühlen (hraunkæling).

Dies meldete das Árni Magnússon Institut für Sprachforschung. Der Begriff ist damit ähnlich aktuell wie Ampel – haben Islands Fachleute doch die jahrzehntealte Technik auf der Halbinsel Reykjanes angewendet, um wichtige Infrastruktur bei den jüngsten Ausbrüchen vor der glühenden Lava zu schützen. Betroffen von den glühenden Gesteinsfluten waren wiederholt der Küstenort Grindavík sowie das auch bei ausländischen Gästen beliebte Spa Blaue Lagune.

Wort spiegelt Sprachgebrauch wider

In Island wählt das Institut das Wort des Jahres alljährlich aus einer Liste von zehn Begriffen. In diesem Jahr fand die Wahl zum zehnten Mal statt. Basis sind Daten zum Sprachgebrauch im Land, die während des laufenden Jahres gesammelt wurden.

Frühere Themen waren COVID 19, die russische Invasion in der Ukraine oder künstliche Intelligenz.

In diesem Jahr gilt: Der Begriff ist neu, die Technik altbekannt. Bereits beim Vulkanausbruch auf den Westmännerinseln wurde sie erfolgreich angewendet, als der dortige Hafen durch die Lavafluten bedroht war.

Inzwischen gibt es sogar einen hochoffiziellen Titel, der auf den Begriff zurückgeht: den isländischen Lavakühlungsleiter (hraunkælingarstjóri).Das ist derzeit Helgi Hjörleifsson.

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