02.12.2022
Um seine Klimaziele zu erreichen, hat Island einen Rat für Nachhaltigkeit eingerichtet, der Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vernetzen soll. Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir mahnte in der Auftaktsitzung mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz an.
Gestern ist der isländische Rat für Nachhaltigkeit zu seiner Auftaktsitzung in Reykjavík zusammengekommen.
An dem Treffen nahmen laut dem Nachrichtenportal Iceland Review neben Premierministerin Katrín Jakobsdóttir und dem Bürgermeister von Reykjavík, Dagur B. Eggertsson, weitere Kabinettsmitglieder sowie hochrangige Beamte teil.
Das neue Gremium wird unter dem Vorsitz der Regierungschefin tagen und eng mit dem isländischen Parlament, mit Kommunalverwaltungen, NGOs und Unternehmen kooperieren.
Die Energiewende müsse Top-Priorität haben, betonte Regierungschefin Jakobsdóttir in ihrer Eröffnungsrede und forderte mehr Ehrgeiz bei der Umsetzung der isländischen Klimaziele.
Bis 2040 klimaneutral
Island hat sich mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens dazu verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent zu senken. Zudem will der Inselstaat bis 2040 CO2-neutral werden und vollständig auf fossile Brennstoffe verzichten.
Zwar stammt die Energie für Heizung und Strom in Island zu nahezu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Aber rund 70% des erzeugten Stroms werden von der Schwerindustrie verbraucht – vor allem um Aluminium herzustellen.
In den vergangenen Jahren haben zudem immer mehr Bitcoin-Miner und IT-Unternehmen ihre Rechenzentren nach Island verlagert. Vor diesem Hintergrund ist der Ausstoß von Treibhausgasen in Island seit 1990 gestiegen – trotz des hohen Anteils erneuerbarer Energien.
Zudem sind insbesondere in ländlichen Gebieten viele Menschen auf Autos angewiesen, da aufgrund von Witterungs- und Straßenverhältnissen nur ein beschränktes ÖPNV-Angebot besteht.
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