01.07.2024

Island legt Gender Bonds auf

Mit sog. Gender Bonds will Islands Regierung zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen und vertraut dabei auf ihre weltweite Vorreiterrolle beim Thema. Die festverzinslichen Anleihen sollen nur in solche Projekte investiert werden, die Frauen zugutekommen. 

 

Geldscheine. Bild von Mufid Majnun auf Unsplash.
Island setzt auf gendergerechte Anleihen. © Mufid Majnun auf Unsplash.

Island hat einen sog. Gender Bond in Höhe von 50 Millionen Euro (7,5 Mrd. Isländische Kronen) herausgegeben. Mit den Erträgen aus den Anleihen sollen Investitionen finanziert werden, die der Gleichstellung der Geschlechter dienen, wie es auf der Website der Regierung heißt.

 

Die Wertpapiere mit einer Laufzeit von drei Jahren haben einen festen Anleihezins von 3,4 Prozent.

 

Es handelt sich um eine Privatplatzierung, die über die französische Großbank BNP Parisbas ausschließlich an die Investmentgesellschaft Franklin Templeton mit Hauptsitz in Kalifornien / USA ausgegeben wurde.

 

Islands Finanzminister Sigurður Ingi Jóhannsson betonte: „Der Gender Bond ist eine spannende Ergänzung zu unserem Portfolio von nachhaltigen Anleihen. So nutzt Island seine führende Rolle beim Thema Gender-Gerechtigkeit und ist mit diesem neuen Ansatz auch ein wichtiges Vorbild für andere Länder, um die öffentliche und private Finanzwirtschaft für Geschlechtergleichheit zu mobilisieren.“

 

Die Anleihen werden im Rahmen des isländischen Sustainable Financing Framework ausgegeben.  

 

5 Projektkategorien

 

Dessen Annex definiert auf der Basis des Zieles 5 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, der „Geschlechtergleichstellung“, insgesamt fünf Kategorien von Projekten:

 

W1: Wirtschaftlicher Aufschwung und Empowerment von Frauen

W2: Maßgebliche soziale Dienste und würdige Lebensbedingungen für Frauen in prekärer Lage

W3: Unbezahlte Care- und Hausarbeit verringern und umverteilen

W4: Alle Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt beseitigen und verhindern

W5: auf internationaler Ebene an Gendergleichheit und dem Empowerment von Frauen und Mädchen mitwirken.

 

Zulässige Ausgaben sind laut der isländischen Regierung unter anderem die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für die Zielgruppe, insbesondere einkommensschwache Frauen, oder ein höheres Elterngeld.

 

Erst im März 2024 hatte Island eine grüne Anleihe in Höhe von 750 Millionen Euro ausgegeben, die auf deutliches Interesse der Anleger stieß.


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