29.03.2025
Die Zeitumstellung spaltet alljährlich die Gemüter in Europa. Nicht so in Island. Dort wird die Uhr gar nicht erst umgestellt. Auf der Insel im hohen Norden herrscht stets die Sommerzeit. Minusgrade und Dunkelheit? Das kann Isländerinnen und Isländer nicht abschrecken.
Wer hat an der Uhr gedreht? Niemand. Zumindest nicht in Island. Während sich der Rest von Europa am letzten Sonntag im März wie Paulchen Panther verwundert die Augen reibt, wer denn die kostbare Morgenstunde geklaut hat, springen die Isländerinnen und Isländer kraftvoll aus dem Bett und begrüßen fröhlich den heraufziehenden Sommer. Kein April-Scherz.
Eine Zeitumstellung gibt es auf der Insel schon lange nicht mehr. Zuletzt wurden die Uhren 1968 umgestellt; seither gilt durchgängig die Einheitszeit, und das ist – wenig überraschend für Island-Fans – die Sommerzeit.
Die beginnt im hohen Norden nämlich bereits Ende April. Seit 1921 wird am ersten Donnerstag nach dem 18. April offiziell der Sommer eingeläutet – mit einem Feiertag.
In einem Land, in dem die dunkle Jahreszeit derart grimmig ist, dass sie über Generationen einem Kampf ums Überleben gleichkam, wurde in Wintern gerechnet und nicht in Jahren. Und der erste Sommertag bedeutete, dass die harten Monate überstanden waren.
Das darf dann gerne auch etwas früher sein als andernorts.
T-Shirt-Wetter ist schließlich eine Frage der Einstellung. In Island ticken die Uhren halt anders.
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