10.11.2022
Island übernimmt in schwierigen Zeiten den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarates und will sich in den nächsten sechs Monaten auf vier Kernthemen konzentrieren. Im Mai 2023 wird der Europarat auf Island tagen – zum vierten Mal überhaupt in seiner Geschichte.
Island hat gestern den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarates übernommen. Bei einer Sitzung von Vertreter:innen der 46 Mitgliedstaaten übernahm es die halbjährlich wechselnde Präsidentschaft von Irland.
Islands Außenministerin Þórdís Kolbrún Reykfjörð Gylfadóttir präsentierte bei dem Treffen des Ministerkomitees in Strasburg am Mittwoch die Prioritäten des isländischen Vorsitzes, der bis Mai 2023 dauern wird.
In den kommenden sechs Monaten will sich Island auf vier Themen konzentrieren:
„Der Europarat steht für die grundlegenden Werte unserer Gesellschaften: Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Der Angriff auf die Ukraine, die Pandemie und wirtschaftliche Härten stellen diese Werte infrage, und es war nie zuvor so wichtig, das Bekenntnis zu erneuern und die Werte [des Europarates] gemeinsam zu schützen. Island wird seine Vorsitzrolle ernst nehmen, denn wir übernehmen diese Aufgabe in schwierigen Zeiten“, betonte Regierungschefin Katrín Jakobsdóttir anlässlich der Staffelübergabe.
Im Rahmen des isländischen Vorsitzes wird der Europarat am 16. und 17. Mai 2023 auf Island tagen – zum vierten Mal überhaupt in seiner Geschichte. Es handelt sich laut der Website der isländischen Regierung um das größte Treffen dieser Art, das jemals auf der Insel ausgerichtet worden ist.
Es habe Einigkeit unter den Mitgliedern geherrscht, dass es viele Gründe für ein solches Treffen in diesen unsicheren Zeiten gebe, hieß es weiter.
Im Rahmen des isländischen Vorsitzes sind zudem eine Reihe von Veranstaltungen in Strasburg und auf Island geplant, bei denen die Regierung von Premierministerin Katrín Jakobsdóttir isländische Lösungsansätze für anstehende Herausforderungen präsentieren will.
Website zur isländischen Präsidentschaft
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