24.10.2023
War es Altersschwäche oder wurde der Großvater etwa umgebracht? Ein klarer Fall für Kalli Kaliber, wie Freunde den „Sheriff von Raufarhöfn“ nennen. Nach drei Jahren gibt es jetzt ein Wiedersehen mit Joachim B. Schmidts ungewöhnlichem Helden Kalmann.
Kalmann hat ein Problem. Er sitzt im FBI-Hauptquartier in Washington fest. Dabei wollte er nur seinen Vater in den USA besuchen. Keine gute Idee, denn dieser hat sich den Verschwörern vom 6. Januar angeschlossen.
Ehe sich Kalmann versieht, steckt er wieder im Flieger nach Island. Zurück in der Heimat, erfährt er, dass sein Großvater möglicherweise gar nicht so friedlich verstorben ist und vielleicht umgebracht wurde, weil er im Kalten Krieg für die Sowjets spioniert haben soll.
Doch Polizistin Birna glaubt nicht an Mord und auch sonst keiner. Ein klarer Fall für – Korrektomundo – Kalli Kaliber, wie Freunde den 34-Jährigen nennen.
Held mit kindlichem Gemüt
Der zweite Band der Geschichte um den selbst selbsternannten Sheriff von Raufarhöfn ist im August im Diogenes-Verlag erschienen. In Kalmann und der schlafende Berg zieht der Held in die große, weite Welt – nur um festzustellen, dass es zu Hause noch aufregender ist.
Mit Kalmann hat der seit 2007 in Island lebende Schweizer Joachim B. Schmidt einen Helden mit kindlichem Gemüt erschaffen, der uns die Welt mit seinen Augen zeigt. Ein Hauptdarsteller mit großem Herz und ohne Vorurteile, arglos und gutgläubig.
In seinem zweiten Fall bekommt er es mit rechtsextremen Verschwörern, finsteren Agenten und jede Menge explosivem Stoff zu tun. Eine Geschichte, die weniger stringent erzählt ist als der erste Band, aber darum nicht weniger amüsant und lebensklug.
Und so ist es am Ende mal wieder Kalmann, von manchen als „Dorftrottel“ verschrien, der für Ordnung in dem kleinen Ort im Nordosten Islands sorgen muss.
Joachim B. Schmidt
Kalmann und
der schlafende Berg
Diogenes Verlag 2023
300 Seiten
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