07.05.2024
Guðmundur Fertram Sigurjónsson, der Chef des isländischen Biotech Kerecis, ist auf einem Branchenevent in London zum Unternehmer des Jahres gewählt worden. Die Firma setzt auf Transplantate aus Fischhaut, um Wunden effektiver zu behandeln.
Einen guten Fang machte in dieser Woche Guðmundur Fertram Sigurjónsson. Die European Wound Management Association (EWMA) hat den CEO der Firma Kerecis zum Unternehmer des Jahres gekürt, wie die Tageszeitung Morgunblaðið in ihrer Online-Ausgabe berichtete.
Sigurjónssons Arbeit habe die Wundheilung revolutioniert, heißt es in der Begründung der Jury. Das isländische Biotech-Unternehmen mit Sitz in Ísafjörður entwickelt und produziert fischhautbasierte Therapieprodukte.
Das von Kerecis entwickelte Transplantat soll Wunden z.B. von Diabetes-Erkrankten schneller heilen. Die Struktur der Fischhaut ist der menschlichen Haut sehr ähnlich. Die Transplantate wirken wie ein Gerüst, das körpereigene Zellen anzieht und zum Aufbau von Gewebe anregt.
Wundversorgung verbessern
Das Fischhaut-Transplantat ist mittlerweile in den USA und mehreren Ländern in Europa und Asien als Medizinprodukt zugelassen. In Deutschland werden die Behandlungskosten bisher nicht von den Krankenkassen übernommen. Denn: Die Gewebsverpflanzung ist vergleichsweise teuer.
Mit dem Preis will EWMA Einzelpersonen für ihren besonderen Beitrag zur Wundbehandlung und für mehr Lebensqualität von Patient:innen würdigen. Die 1991 gegründete Non-Profit-Organisation mit Sitz in Dänemark hat sich zum Ziel gesetzt, die Wundversorgung in Europa zu verbessern und weiterzuentwickeln.
Die Preisübergabe erfolgte auf der EWMA-Konferenz Anfang Mai 2024 in London. Im vergangenen Jahr hatte Kerecis bereits den Nordic ScaleUp Award 2023 gewonnen.
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