15.12.2024

Ein junges Mädchen stürzt vom Dach. War es ein Unfall oder Mord? Von der Außenwelt abgeschnitten, ist Polizist Ari Arason in Wintersturm auf sich gestellt. Sechster Band der Dark Iceland-Reihe von Islands Bestsellerautor Ragnar Jónasson.

Die Winteridylle trügt. Ein junges Mädchen ist vom Dach gestürzt, mitten im beschaulichen Küstenort Siglufjörðür. War es Selbstmord, ein Unfall oder Mord? Während ein Sturmtief über den kleinen Ort in Islands Norden heraufzieht, begibt sich Ari Arason, mittlerweile Chef der abgelegenen Polizeistation, auf Spurensuche.

Lange Zeit tappt der Ermittler im Dunkeln. Die 19-jährige Unnur war ein unauffälliger Teenager, zurückhaltend, kaum Freunde, eine Einzelgängerin. Nur wenige Menschen standen ihr nahe. Hatte sie einen Liebhaber, gab es Streit? Und was wissen die Bewohner des Hauses, von dem aus sie in die Tiefe stürzte?

Die Untersuchung gestaltet sich schwierig. Die Mutter des Mädchens, der Mann, der im oberen Stockwerk des Hauses lebt, das vielleicht ein Tatort ist, das alte Ehepaar in der Etage darunter – trügt ihn sein Gefühl oder haben sie etwas zu verbergen?

Von der Außenwelt abgeschnitten

Der von der Außenwelt abgeschnittene Küstenort bietet die perfekte Kulisse für den sechsten Band der Dark Iceland-Reihe von Krimiautor Ragnar Jónasson. Doch die Geschichte kann das Versprechen nicht einlösen.

Über weite Strecken folgt die Erzählung dem jungen Inspektor Ari. Erstmals seit der Trennung und dem Umzug seiner Partnerin nach Schweden ist sein Sohn zu Besuch. Hin- und hergerissen zwischen Vaterpflichten und den Anforderungen des Jobs reibt sich Ari auf. Dabei nehmen die persönlichen Probleme des Polizisten zuweilen mehr Raum ein, als der Spannung gut tut.

Auch weil sich rasch zeigt, dass die vermeintliche Mordspur in die Irre führt. Zumindest lässt sich der Ermittler gerne davon überzeugen. Allein, am Ende geschieht doch noch ein Verbrechen, und Ari muss erkennen, dass auch Islands Norden keine heile Welt ist.