23.08.2021

Isländischer Film gewinnt in Cannes

Überraschung bei den 74. Internationalen Filmfestspielen in Cannes: Der Mystery-Horrorfilm Dýrið mit Schauspielstar Noomi Rapace kann einen Preis nach Hause tragen. Das Drehbuch schrieb Regisseur Valdimir Jóhannsson gemeinsam mit Islands Kultautor Sjón. 

 

Frau steht mit Gewehr im Schnee. Szene aus dem Trailer zum Film. Screenshot: Youtube.
Kein heiterer Heimatfilm. Szene aus dem Trailer zu "Dýrið". © Screenshot: Youtube

 

Der Horror hat einen Namen: Ada – Schönheit oder Die vom Herrn Geschmückte. So nennen María und Ingvar das Neugeborene.

 

Seit langem hat sich das kinderlose Paar, das in der Einöde Islands Schafe züchtet, Nachwuchs gewünscht. Doch das Wesen, das sie eines Tages im Stall finden und liebevoll zuhause aufziehen, hat den Kopf eines Lammes und einen menschlichen Körper. Kann das gutgehen?

 

Dýrið (deutsch: Lamm) ist das Regiedebüt von Valdimir Jóhannsson – eine ebenso düstere wie atmosphärisch dichte Geschichte.

 

Bei den 74. Internationalen Filmfestspielen von Cannes hatte der Mystery-Horrorfilm Weltpremiere – und gewann prompt den Preis für Originalität in der Sektion Un Certain Regard.

 

Star-Autor Sjón schrieb am Drehbuch mit

 

Das Drehbuch verfasste Jóhannsson, der zuvor als Techniker für Hollywood-Produktionen wie Game of Thrones oder Oblivion mit Tom Cruise arbeitete, zusammen mit Islands Star-Autor Sjón.

 

An der Seite von Schauspielstar Noomi Rapace spielen die beiden isländischen Akteure Hilmir Snær Guðnason (u.a. 101 Reykjavík von Baltasar Kormákur und Blueprint mit Franka Potente) und Björn Hlynur Haraldsson, der bereits in den Erfolgsserien Fortitude und Trapped – Gefangen in Island mitwirkte.

 

Noomi Rapace – international bekannt durch ihre Rolle als Lisbeth Salander in der Erstverfilmung der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson – lebte als Kind mit Mutter und Stiefvater in Island. Dýrið ist ihre erste Rolle in isländischer Sprache. 

 

Produziert wurde der Streifen von der US-Produktionsfirma A24, die für gepflegten Filmhorror wie The Killing of A Sacred Deer mit Nicole Kidman und Colin Farrell (2017) sowie The Lighthouse mit Willem Dafoe (2019) bekannt ist.

 

Gemischte Reaktionen in Cannes

 

In Cannes war der Film denn auch das Gesprächsthema. Die Reaktionen reichten von „völlig bekloppt“ über „unberechenbar“ bis hin zu „eine zutiefst verstörende Erfahrung“.

 

Regisseur Jóhannsson selbst sagt über seinen Film: „Das Interessante ist, dass jetzt jeder sagt, es sei ein Horrorfilm. Ist er nicht! Das überrascht mich ein wenig, denn das war nie mein Plan. Für mich ist es ein Arthouse-Film.“

 

Dýrið soll am 8. Oktober 2021 in die Kinos kommen. 


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