26.01.2022

Licht ins Dunkel bringen

 

Island hat Energie im Überfluss. Doch immer mehr Konzerne schlucken große Mengen an Strom. Deshalb soll eine Arbeitsgruppe

aus Fachleuten im Auftrag des isländischen Energieministers nun prüfen, wie sicher die Stromversorgung auf der Insel wirklich ist. 

 

Straße führt durch bergiges Gebiet. Bild von Lucas Marcomini auf Unsplash.
Strom auch für abgelegene Gebiete: Island überprüft Versorgungssicherheit. © Lucas Marcomini auf Unsplash.

 

Eines hat Island im Überfluss: Energie. Schon heute erzeugt der Inselstaat seinen Strom komplett aus erneuerbaren Energien – Wasserkraft und Erdwärme sei Dank. Doch Aluminiumindustrie und IT-Konzerne schlucken große Mengen.

 

Islands Regierung will deshalb nun die Sicherheit der Stromversorgung im Land prüfen. Dazu habe der Minister für Umwelt, Energie und Klima jetzt eine Arbeitsgruppe eingesetzt, berichtet das Online-Portal Iceland Review.

 

Die Fachleute sollen die Befugnisse staatlicher Stellen prüfen und einen Katalog von Maßnahmen entwickeln, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

 

Es sei wichtig, sich einen Überblick des Strommarktes zu verschaffen, nicht zuletzt im Hinblick auf die Versorgungssicherheit der Haushalte, zitierte Iceland Review Islands Minister für Umwelt, Energie und Klima, Gudlaugur Thór Thórdarson.

 

Vorsitzende der Arbeitsgruppe ist die Leiterin der isländischen Energiebehörde, Halla Hrund Logadóttir. Vertreten sind neben dem Ministerium auch der Verbraucherverband, die isländischen Umweltverbände sowie Energieunternehmen und Netzbetreiber.

 

Industrie und IT-Konzerne schlucken viel Strom 

 

Island ist europäischer Vorreiter, wenn es um erneuerbare Energien geht. So stammen Strom und Wärme zu 100% aus Wasserkraft und Geothermie.

 

Jedoch werden rund 70% des erzeugten Stroms von der Schwerindustrie verbraucht – vor allem um Aluminium herzustellen. In den vergangenen Jahren haben zudem immer mehr Bitcoin-Schürfer und IT-Konzerne ihre Rechenzentren nach Island verlagert.

 

Nachdem niedrige Wasserstände zu Stromengpässen führten, hatte der staatliche Energieversorger Landsvirkjun Anfang Dezember 2021 den Minern die Stromversorgung gekürzt. Neue Anträge für Mining-Aktivitäten werden vorerst nicht genehmigt.

 

Die Arbeitsgruppe hat nun den Auftrag, einen Entwurf für eine Verordnung zur Stromversorgungssicherheit vorzulegen. Ergebnisse sollen bis zum 15. März 2022 vorliegen.


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