17.05.2024

Mammut-Staubsauger filtert Kohlendioxid aus der Luft

In Island ist jetzt die weltgrößte Anlage in Betrieb gegangen, die Kohlendioxid direkt aus der Luft saugen soll. Das schädliche Klimagas wird in Wasser gelöst und in den Untergrund gepumpt, wo es sich in Gestein verwandelt. Das Projekt hat Anhänger – und Kritiker.

 

Mammut-Anlage von Climeworks Bild: 2024 Climeworks AG.
Mammutanlage soll schädliches Klimagas einfangen. © 2024 Climeworks AG.

Ein „Mammut“ soll unsere Luft von klimaschädlichem CO2 befreien. Die weltgrößte Anlage ihrer Art, die jetzt in Island ihren Betrieb aufgenommen hat, soll Kohlendioxid in großem Maßstab direkt aus der Luft saugen und anschließend dauerhaft unterirdisch speichern (Direct Air Capture / DAC).

 

Es handelt sich um die zweite kommerzielle Anlage der Schweizer Firma Climeworks, einer 2009 von der Schweizer Hochschule ETH Zürich ausgegründeten Firma.

 

Die Anlage auf der Hochebene von Hellisheiði ist für eine Kapazität von bis zu 36.000 Tonnen CO2 pro Jahr ausgelegt. Das entspricht etwa 7.800 mit Benzin betriebenen Autos, die ein Jahr lang nicht mehr auf der Straße fahren. Die Anlage ist damit etwa zehn Mal größer als ihre Vorgängerin Orca

 

Laut der Internationalen Energie-Agentur müssen bis 2030 weltweit 70 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre geholt werden, um die globalen Klimaziele zu erreichen. 

 

16.08.2023 | Foto: Carbfix

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Für den Abscheidungsprozess braucht es große Mengen an Wasser, in dem das CO2 gelöst und in den Untergrund gepumpt wird, wo es sich in einem natürlichen Prozess in Gestein verwandelt.

 

Dafür ist das Partnerunternehmen Carbfix, das 2007 als Projekt von Reykjavík Energy, der Universität Island sowie weiteren Institutionen gegründet wurde, zuständig. Die Energie liefert ON Power, das aus Geothermie Strom erzeugt.

 

Derzeit sind DAC-Verfahren noch sehr teuer. Fachleute gehen davon aus, dass die Kosten pro Tonne CO2 sich auf mehrere hundert Dollar belaufen.

 

International arbeitet Climeworks daher mit einer Reihe von Investoren und Großunternehmen zusammen, unter anderem dem Rückversicherer Swiss Re und dem Schweizer Autoimporteur Amag. Einer der ersten Kunden der Anlage Orca war Microsoft.

 

Derzeit prüft Climeworks nach eigenen Angaben Möglichkeiten für Carbon Capture in Kanada, Norwegen, Oman und Kenia.


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