27.04.2023

Nato trainiert U-Boot-Jagd vor Island

Das erste Atom-U-Boot der US-Navy hat jetzt einen kurzen Stopp vor Island eingelegt. Beide Länder wollen ihre Sicherheitskooperation im Rahmen der Nato künftig weiter ausbauen. Derweil trainieren Nato-Marinen im Nordatlantik den Kampf gegen feindliche U-Boote.

 

Meereswellen. Bild von Samara Doole auf Unsplash.
Nato-Marinen trainieren die Jagd gegen feindliche U-Boote vor Island. © Samara Doole auf Unsplash.

 

Das atomar angetriebene U-Boot USS San Juan der US Navy hat am Mittwoch einen kurzen Aufenthalt vor Island eingelegt.

 

Dies berichtete die isländische Regierung auf ihrer Website. Demnach habe das U-Boot nahe Garðskagi im Südwesten der Insel angelegt. Das Unterwasserboot wurde einige Kilometer vor der Küste versorgt, habe aber keinen Hafen angelaufen.

 

Das isländische Küstenwachschiff Thor leistete Unterstützung.

 

Vergleichbare U-Boote machen regelmäßig Station in Nato-Ländern, darunter seit vielen Jahrzehnten in norwegischen Häfen und seit geraumer Zeit auch auf den Färöer Inseln.

 

Sicherheit der Unterwasser-Infrastruktur erhöhen

 

Die Service-Einsätze sollen laut der isländischen Regierung dabei helfen, die kontinuierliche U-Boot-Überwachung durch die Alliierten sicherzustellen und so die Lageeinschätzung und die Sicherheit der Unterwasser-Infrastruktur – etwa von Unterwasserkabeln – in den Gewässern rund um Island zu verbessern.

 

Islands Außenministerin Þórdís Kolbrún Reykfjörð Gylfadóttir hatte bereits am 18. April 2023 mitgeteilt, dass die US-Navy die Erlaubnis erhalten habe, mit ihren Atom-U-Booten kurze Service-Stopps in Island einzulegen, um Vorräte aufzufüllen und Besatzungsmitglieder auszutauschen.  

 

Damit folgt die Ministerin der isländischen Regierungslinie, den Ausbau der Nato-Raumüberwachung im Nordatlantik zu unterstützen.

 

Nach Angaben der isländischen Regierung dürfen die U-Boote, die eine Erlaubnis für den Service-Stopp erhalten, keine nuklearen Waffen tragen. Diese Position habe Außenministerin Þórdís Kolbrún Reykfjörð Gylfadóttir in einer Note an die US-Regierung bekräftigt.

 

Island und die USA verstärken Kooperation

 

Bereits in der Vergangenheit hatten Island und die USA ihre Kooperation im Rahmen des bilateralen Verteidigungsabkommens verstärkt.

 

Erst am 21. April 2023 hatten sich Vertreter:innen Islands und der USA in Washington zum jährlichen Strategie-Dialog getroffen.

 

Bei dem Treffen standen die Sicherheitslage im euro-atlantischen Raum sowie die Sicherheitskooperation zwischen beiden Ländern im Mittelpunkt.

 

Auch die verstärkte Nato-Präsenz im Nordatlantik, die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung feindlicher U-Boote sowie die Beziehungen zu China sowie die Arktis-Region waren Thema.

 

Marine-Manöver Dynamic Mongoose

 

Derzeit findet im offenen Nordatlantik westlich und südlich Islands das großangelegte Marine-Manöver Dynamic Mongoose zur U-Boot-Jagd (Anti Submarine WarefareASW) statt, an dem noch bis zum 5. Mai 2023 Streitkräfte aus elf Nato-Staaten teilnehmen.

 

Island, das in einer strategisch wichtigen Position zwischen Grönland und Großbritannien liegt, ist in diesem Jahr Hauptgastgeber.

 

Ziel der jährlichen Übung ist es, die ASW-Fähigkeiten der Verbündeten zu verbessern und die U-Boot-Jagd in schwierigen Gewässern zu trainieren.

 

Laut der Regierung von Island nehmen 15 Schiffe aus zehn Nato-Staaten an dem Manöver teil, darunter auch das isländische Küstenwachschiff Freyja. Zudem werden Seefernaufklärer aus sieben Nato-Ländern aus der Luft unterstützen.

 

Zum Abschluss des Manövers werden mehrere der beteiligten Schiffe den Hafen von Reykjavík anlaufen.

 

Neben Island nehmen folgende Nato-Staaten teil: Dänemark (mit den Faröer Inseln), Deutschland, Frankreich, Kanada, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, das Vereinigte Königreich sowie die Vereinigten Staaten.


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