20.10.2021

Island hat die niedrigste Armutsquote

Am 17. Oktober ist der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut. Neue Zahlen zeigen, dass die Armutsquote in Island deutlich niedriger liegt als im Durchschnitt der OECD-Länder. Doch weltweit hat die Armut während der Corona-Krise rapide zugenommen. 

 

Heruntergekommenes Haus in Island. Bild von Annie Spratt auf Unsplash.
Armut gibt es auch in Island - aber deutlich seltener als im OECD-Durchschnitt. © Annie Spratt auf Unsplash.

 

Island hat die niedrigste Armutsquote unter den 38 Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Dies berichtete die isländische Zeitung Morgunblaðið jetzt anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober.

 

Demnach liegt die Armutsquote in Island über alle Altersgruppen hinweg bei 4,9%. Im Durchschnitt der OECD-Länder beträgt sie hingegen 11,1%.

 

Die zweitniedrigste Armutsquote weist die Tschechische Republik auf (6,1%). Das OECD-Land mit der höchsten Armutsquote ist Costa Rica (20,5%).

 

Da die Definition unter den Mitgliedstaaten und im Zeitverlauf variiert, gibt es keine gemeinsame Messgröße „absoluter“ Armut innerhalb der OECD. Stattdessen wird bei der Berechnung die „relative“ Armut zugrunde gelegt, deren Höhe jährlich im Verhältnis zum mittleren Einkommen des jeweiligen Landes ermittelt wird.

 

Grafik: OECD

 

Die OECD verweist jedoch darauf, dass es eine beträchtliche Spannweite der durchschnittlichen Jahreseinkommen unter den in den Ländervergleich einbezogenen Mitgliedstaaten gibt.

 

Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Armut weltweit zuletzt rapide zugenommen. Laut dem im Juli 2021 veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen über die Ziele für nachhaltige Entwicklung fielen rund 120 Millionen Menschen weltweit im vergangenen Jahr in extreme Armut. 

 

Erstmals seit 1998 ist die weltweite Quote der extremen Armut gestiegen – von 8,4% im Jahr 2019 auf 9,5% im Jahr 2020.

 

Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gingen in der Corona-Krise rund 255 Millionen Vollarbeitsplätze verloren.


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