21.03.2023

Seit mehr als 40 Jahren bereist der isländische Fotograf Ragnar Axelsson die Arktis und dokumentiert den dramatischen Wandel der Region. Jetzt zeigen die Deichtorhallen Hamburg seine spektakulären Aufnahmen in einer Retrospektive: Where the World is Melting.

Er ist Chronist und Mahner – Ragnar Axelsson, einer der herausragendsten Natur- und Reportage-Fotografen unserer Zeit. Seit mehr als 40 Jahren dokumentiert der 65-Jährige das Leben in den entlegensten Regionen Grönlands, Islands und Sibiriens.

Seine Bilder sind Zeugnisse der dramatischen Veränderungen, die der Klimawandel in der Arktis mit sich bringt. Schwarz-Weiß-Fotografien von großer Tiefe und ungeheurer Wucht.

Nach dem großen Erfolg im Kunstfoyer München 2021/22 sind die spektakulären Aufnahmen des Isländers jetzt bis Juni 2023 in den Deichtorhallen Hamburg zu sehen.

„Meine Bilder dokumentieren, wie sich das Leben in der Arktis verändert. Und es verändert sich sehr schnell“, schilderte Ragnar Axelsson bei einer Veranstaltung der Botschaft von Island und des Alfred-Wegener Instituts für Polar- und Meeresforschung am 30. Mai 2022 in Bremerhaven seine Motivation. „Die Zukunft der Menschen vor Ort schwindet.“

Fotos: Botschaft von Island

Eine Entwicklung, die ihn alarmiert: „Ich selbst bin unter einem Gletscher aufgewachsen. Mit 10 Jahren habe ich begonnen, zu fotografieren“, berichtete er bei der Podiumsrunde im Fischbahnhof Bremerhaven. „Man kann beinahe dabei zusehen, wie die Gletscher schmelzen.“

Für seine Fotos, die er unter dem Sigel RAX veröffentlicht, hat Ragnar Axelsson zahlreiche Preise erhalten und in Paris, London und New York ausgestellt. Ein Autodidakt, der als 16-Jähriger bei der Tageszeitung Morgunblaðið anheuerte, wo er nach der Ausbildung 1976 eine Festanstellung erhielt – und bis zur Rente 2020 blieb.

In der Retrospektive Where the World is Melting sind nun Bilder aus den Serien Faces of the North (Gesichter des Nordens), Glacier (Gletscher), Last Days of the Arctic (Letzte Tage der Arktis) und Arctic Heroes (Helden der Arktis) zu sehen.

Wer es aus Bremerhaven und Bremen nicht nach Hamburg schafft, kann dennoch in die Ausstellung eintauchen – ein Audioguide, ein Video sowie eine kleine Foto-Galerie liefern einen spannenden Einblick in die Arbeit des Ausnahme-Fotografen.