18.01.2024

Nach mehr als zehn Jahren hat Islands Hauptstadt Reykjavík einen neuen Bürgermeister. Der Mann, der künftig an der Spitze der größten isländischen Gemeinde steht, ist ein politischer Newcomer und war erst vor zwei Jahren erstmals in den Stadtrat eingezogen.

Seit Dienstag hat Reykjavík einen neuen Bürgermeister. Einar Þorsteinsson von der Fortschrittspartei übernahm das Amt von Dagur B. Eggertsson (Allianz), der den Posten nach über zehn Jahren aufgab. Dies berichtete die Tageszeitung Morgunblaðið in ihrer Online-Ausgabe.

„Es sind jede Menge Projekte in Arbeit. Wir haben es mit einer schwierigen Finanzlage zu tun“, sagte Þorsteinsson bei seinem Amtsantritt am Dienstag. Ziel sei es, im kommenden Jahr einen Überschuss zu erzielen, aber das ökonomische Umfeld sei nicht hilfreich. Um es zu erreichen, sei weiterhin Zurückhaltung erforderlich.

Reykjavík sei die größte Gemeinde in Island und stemme als Hauptstadt mehr Projekte als andere Kommunen. „Wir machen das mit Stolz, aber die Gesellschaft verändert sich und mit ihr die Stadt“, so der neue Bürgermeister weiter. Es gebe einen großen Zuzug aus anderen Gemeinden und dem Ausland. Dies mache sich auf dem Wohnungsmarkt ebenso bemerkbar wie im Sozialsystem.

Die Zusammenarbeit mit der Opposition sei deutlich besser als es zuweilen in den Medien erscheine. Er werde sich für mehr Einigkeit zwischen den Parteien einsetzen und für eine engere Kooperation.

Geplante Amtsübergabe

In der nach den Kommunalwahlen 2022 gebildeten Koalition aus Fortschrittspartei, Allianz, Reform-Partei (Viðreisn) und Piratenpartei (Píratar) übernahm Dagur B. Eggertsson zunächst erneut den Bürgermeister-Posten.

Die Koalitionäre einigten sich jedoch darauf, dass aufgrund des guten Resultats der Fortschrittspartei nach 18 Monaten die Amtsgeschäfte auf Einar Þorsteinsson übergehen sollen.

Þorsteinsson ist ein politischer Newcomer. Seine Wahl an die Spitze des Stadtrates erfolgte nur zwei Jahre, nachdem er für die Fortschrittspartei in das Gremium gewählt worden war.

Dagur B. Eggertsson, der 2014 dem legendären Amtsinhaber Jón Gnarr nachgefolgt war,  hat angekündigt, die Politik nach dem Ende der laufenden Amtsperiode zu verlassen.

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