07.09.2022

Schach-WM 1972. Der Amerikaner Bobby Fischer fordert den russischen Weltmeister Boris Spasski heraus. Doch zunächst muss Guðmundur G. Þórarinsson ran. Bei den Island Begegnungen in Oldenburg erinnert sich der WM-Organisator an das legendäre Match. 

Der Kalte Krieg auf 49x49 Zentimetern. Bei der Schach-WM in Reykjavík fordert der Amerikaner Bobby Fischer den russischen Weltmeister Boris Spasski heraus. Der US-Meister soll es „den Russen“ zeigen – eine willkommene Ablenkung von Vietnam-Krieg und Watergate-Affäre.

Doch der exzentrische Fischer spielt nach eigenen Regeln. Er will mehr Geld und bessere Wettkampf-Regeln. Der WM-Auftakt wird zur Hängepartie. Guðmundur G. Þórarinsson, damals Präsident des isländischen Schachverbandes, ist drauf und dran, das Turnier abzusagen. Doch dann … nun ja … pokert er und eröffnet die Weltmeisterschaft ohne die Hauptperson.

Als es endlich losgeht, verliert Fischer die erste Partie und tritt zur zweiten erst gar nicht an. Das Match gewinnt er trotzdem. Nach seinem spektakulären Sieg taucht der Weltmeister ab, flüchtet sich in Verschwörungstheorien und wird schließlich von den USA per Haftbefehlt gesucht. Am Ende sorgt WM-Organisator Guðmundur G. Þórarinsson dafür, dass der kranke Held von Reykjavík Asyl auf der Insel erhält.

Pünktlich zum 50. Jubiläum der Schach-WM hat Guðmundur G. Þórarinsson jetzt seine Erinnerungen an Das Match aller Zeiten (The Match of All Times) vorgelegt.

Im Rahmen der Reihe Island Begegnungen in Oldenburg stellt er das Buch vor und schildert im Gespräch mit NDR-Moderatorin Carola Schede, wie er die aufregenden Tage im Sommer 1972 erlebt hat.

© Stadt Oldenburg (1), Unsplash (2), DIG (3)

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