05.09.2023

Skywalk mit Wikinger

Im Osten Islands entsteht eine Aussichtsplattform, die das Zeug zur Touristenattraktion hat. Ein schwebender Betonring über felsigem Grund bietet spektakuläre Aussichten auf den Berg Bjólfur und den Fjord Seyðisfjörður – und erinnert an das Erbe der Wikinger-Zeit.

 

Blick auf Seyðisfjörður im Osten Islands. Bild von Midorie Villeneuve auf Unsplash.
Das 650-Seelen-Örtchen Seyðisfjörður im Osten Islands. © Midorie Villeneuve auf Unsplash.

 

Die Plattform gleicht einem schimmernden Silberring. Schon im kommenden Jahr soll die spektakuläre Aussichtsterrasse über dem 650-Seelen-Örtchen Seydisfjördur im Osten der Insel eröffnet werden.

 

Realisiert wird das Projekt von dem in Kopenhagen und Reykjavík ansässigen Büro ESJA Architecture, das 2021 den von der Gemeinde Múlaþing, zu der auch Seyðisfjörður gehört, ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hatte.

 

Es arbeitet dafür eng mit den isländischen Landschaftsarchitekten ANNA Landslagsarkitekt & Kjartan Mogensen sowie AXA Nordic zusammen.

 

Der Name der Plattform – Ring des Bjólfur – erinnert an den Wikinger, der das Land im Osten der Insel als erster besiedelte und auf dem gleichnamigen Berg begraben sein soll. 

 

Die ringförmige Hängekonstruktion, die an zwei Stellen mit vier Ankerpunkten auf dem Fels aufliegt und über den Berghang hinausragt, ist angelehnt an die Grabbeigaben der Nordmänner, die ihre Toten traditionell mit wertvollen Gegenständen und Schmuck beerdigten.


Die Terrasse soll 650 Meter über dem Meeresspiegel schweben und Besucherinnen und Besuchern ein 360-Grad-Erlebnis mit Rundblick auf den Berg, den Fjord Seyðisfjörður (Fjord der Feuerstelle) und das Tal bieten.

 

Bei klarem Wetter kann man von hier bis zum europäischen Festland sehen.

 

Die Plattform, die einen Durchmesser von 32 Metern hat, besteht aus Beton und wird von zwei Geländern umlaufen: ein Innengeländer aus Lärche und ein Außengeländer aus Edelstahl. Das wetterfeste Material soll mit seinen silbern schimmernden Farben einen Kontrast zu den grünlich-braunen Felsen der Umgebung darstellen.

 

Entscheidend war laut dem Architekturbüro bei der Materialauswahl aber, dass die Plattform robust ist und angesichts der rauen Wetterbedingungen und der abgelegenen Lage nur einen minimalen Wartungsaufwand erfordert.

 

Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Herbst beginnen. Die Kosten liegen bei 190 Millionen Isländischen Kronen (rund 1,32 Mio. Euro).

 

Seyðisfjörður, das auch für den Regenbogen-Weg zur Kirche Bláa Kirkjan berühmt ist, dürfte damit um eine weitere Touristenattraktion reicher sein.  


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