07.07.2022
Im europaweiten Vergleich zählt Island zu den teuersten Ländern. Tiefer müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf nur in Norwegen und der Schweiz in die Tasche greifen. Und auch die sonstigen Kosten machen das Leben im hohen Norden teuer.
Auf diesen Spitzenplatz hätte Island sicher gerne verzichtet. In der Liste der teuersten Länder liegt der Inselstaat ganz weit vorne.
So sind Lebensmittel in Island im Durchschnitt um 42% teurer als im restlichen Europa, wie der staatliche Rundfunksender RÚV jetzt berichtete.
Nur in Norwegen und der Schweiz müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher noch tiefer in die Tasche greifen, wie die Zahlen des Europäischen Amtes für Statistik (Eurostat) zeigen.
Noch teurer wird es, wenn Kleidung auf dem Einkaufszettel steht. Für Jeans, T-Shirts oder Schuhe bezahlen die Menschen in Island im Schnitt 35% mehr als in den anderen europäischen Ländern.
Auch im Hotel zu übernachten oder im Restaurant zu essen, reißt ein Loch in den Geldbeutel (+35%) – wie Freizeitvergnügungen in Island überhaupt ein teurer Spaß sind. Und das nicht zuletzt wegen der Anfahrt: Denn Straßenverkehr, Flugzeug oder Schiff kosten auf der Insel 86% mehr als andernorts. Und auch Autos, Motorräder und Fahrräder sind teurer (+16%).
Zu Hause bleiben, ist leider auch keine Lösung. Nicht nur Miete, Instandhaltung, Wasser, Strom und Heizung kosten in Island doppelt so viel wie im restlichen Europa – auch Telefon und Internet schlagen zu Buche (+52%).
Da hilft es auch nichts, sich das Leben schön zu trinken: Die Preise für Alkohol und Tabak liegen um satte 214% über dem europäischen Durchschnitt.
Gründe für hohes Preisniveau
Island, das in internationalen Rankings regelmäßig Spitzenreiter ist, wenn es um soziale Gerechtigkeit oder Lebenszufriedenheit geht, gehört seit langem zu den Ländern mit dem höchsten Preisniveau.
Dafür gibt es mehrere Gründe:
Und auch Island bleibt von der aktuellen Krise nicht verschont. Laut dem isländischen Statistikamt hat sich die Inflationsrate in den vergangenen zwölf Monaten verdoppelt und liegt nunmehr bei 8,8%.
Dies sei der höchste Anstieg seit 2009%, wie RÚV in der vergangenen Woche berichtete.
Ähnliche Beiträge