06.03.2024
40 Prozent aller Lohnempfänger:innen kommen laut einer aktuellen Studie zur Situation auf dem isländischen Arbeitsmarkt finanziell nicht über die Runden. Besonders schwierig sind die Lebensbedingungen demnach für Familien, Alleinerziehende und Zugewanderte.
Beinahe jeder zweite Lohnempfänger hat Probleme, finanziell über die Runden zu kommen. Das ergab eine in dieser Woche vorgestellte Studie des Arbeitsmarktforschungsinstitutes Varða, über die das Online-Portal Iceland Review berichtet.
Befragt wurden demnach rund 21.000 Gewerkschaftsmitglieder. Die Studie wird bereits zum vierten Mal erhoben. Erstmals wurde eine Untersuchung zur finanziellen Situation von Lohnempfängern im Jahr 2020 durchgeführt.
Insbesondere die Lebensbedingungen von Kindern, Frauen und Zugewanderten haben sich laut den Autoren der Studie seither deutlich verschlechtert.
Den Ergebnissen zufolge lebt ein Viertel aller Alleinerziehenden in materieller Not. 20 Prozent der befragten Eltern gaben an, sich Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder nicht leisten zu können.
Frauen seien finanziell insgesamt schlechter gestellt als Männer und häufiger auf den Unterhalt des Ehepartners angewiesen als umgekehrt.
Zugewanderte schlechter gestellt
Am schlechtesten sind die Lebensbedingungen von Zugewanderten – und zwar zum vierten Mal in Folge, heißt es laut Iceland Review in der Studie. Der Anteil derer, die über Wohneigentum verfügten, sei deutlich geringer als unter Isländerinnen und Isländern.
Wohnkosten stellten für Zugewanderte eine größere finanzielle Belastung dar, und die Wahrscheinlichkeit sei höher, dass diese Gruppe keinen geeigneten Wohnraum finde.
Die Wohnungsbaubehörde hatte erst kürzlich festgestellt, dass Menschen im Alter von 31 bis 40 Jahren deutlich mehr Geld für Wohnraum zahlen müssen; so seien die Mietpreise in der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen in den vergangenen Jahren im Durchschnitt um 30.000 Isländische Kronen gestiegen.
Rund ein Drittel der Zugewanderten haben aufgrund der Herkunft in den vergangenen beiden Jahren Diskriminierung am Arbeitsmarkt erfahren, hieß es in der jetzt vorgestellten Erhebung weiter.
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